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Chicken Tikka Masala: Geschichte, Legende, authentisches Rezept und Varianten eines anglo-indischen Klassikers

Chicken Tikka Masala: Geschichte, Legende, authentisches Rezept und Varianten eines anglo-indischen Klassikers


Herkunft und Geschichte

Das Wort „Tikka“ stammt aus dem Persischen tikke (تکه) und bedeutet „Stück“ — hier mariniertes und gegrilltes Hühnchenstück.
Das Wort „Masala“ bedeutet auf Hindi und Urdu „Gewürzmischung“.

Chicken Tikka Masala ist kein traditionelles indisches Gericht, sondern entstand in den 1960er- bis 1970er-Jahren im Vereinigten Königreich im Kontext starker südasiatischer Einwanderung. Es ist eine Anpassung von Chicken Tikka (im Tandoor gegrilltes Hühnchen) an westliche Geschmäcker mit einer milden, cremigen und tomatenhaltigen Sauce.


Volkssage

Einer weit verbreiteten Erzählung zufolge soll ein schottischer Gast nach „Chicken Tikka mit Sauce“ gefragt haben, weil ihm das Gericht zu trocken erschien. Der Koch improvisierte daraufhin eine Sauce aus Sahne, Tomaten und Gewürzen. Diese Geschichte, die in Glasgow spielt, ist plausibel, aber nicht bestätigt.


Historische Wahrheit

Dieses Gericht ist das Ergebnis einer Fusionsküche, die traditionelle indische Techniken mit britischen Vorlieben kombiniert. Es verbreitete sich weltweit — auch in Indien, wo es anerkannt und neu interpretiert wurde.


Regionale Varianten und Anpassungen

In Indien (Norden):

  • Würzigere und komplexere Sauce

  • Oft mit Ghee (geklärter Butter) zubereitet

  • Manchmal ohne Sahne, stattdessen Cashewkerne oder Joghurt verwendet

Im Vereinigten Königreich (Curry-House-Version):

  • Sanfte Tomaten-Sahne-Sauce, gelegentlich leicht süß

  • Abgerundeter und wenig scharfer Geschmack

  • Farbe oft durch Paprika oder rote Lebensmittelfarbe verstärkt

  • Vegetarische Version: Paneer Tikka Masala (Hühnchen ersetzt durch gegrillten frischen indischen Käse)

Moderne Varianten:

  • Ersatz von Hühnchen durch Tofu, Seitan oder Fisch

  • Schnellversionen mit industriellen Saucen (weniger authentisch)


Kultureller Schluss

Chicken Tikka Masala ist zu einem Symbolgericht Großbritanniens geworden, oft als „britisches Nationalgericht“ bezeichnet, vergleichbar mit Fish and Chips. Es zeigt eindrucksvoll, wie Küchen sich wandeln, vermischen und kulturell anpassen.


Ist das Chicken Tikka Masala Rezept kodifiziert?

Es gibt keine offizielle Kodifizierung des Chicken Tikka Masala, weder in Indien noch im Vereinigten Königreich.
Allerdings hat sich in britischen Restaurants eine standardisierte Version durchgesetzt: gegrilltes Chicken Tikka mit einer cremigen Tomatensauce und milden Gewürzen.

2009 versuchten britische Abgeordnete vergeblich, das Gericht als schottische Traditionsspeise anzuerkennen.
Daher spricht man manchmal von einer „durch Gebrauch kodifizierten“ Rezeptur, die in Curry-Houses und professionellen Kochbüchern weit verbreitet, aber nicht gesetzlich geschützt ist.


Traditionelles Rezept für Chicken Tikka Masala

Zutaten

Für die Marinade:

  • 600 g Hühnerbrust in Würfeln

  • 150 g Naturjoghurt (am besten griechisch oder Vollmilch)

  • 2 Knoblauchzehen, gerieben

  • 1 EL frischer Ingwer, gerieben

  • 1 TL Garam Masala

  • 1 TL Kurkuma

  • 1 TL gemahlener Kreuzkümmel

  • ½ TL Chilipulver (Kashmiri oder mildes Paprikapulver)

  • 1 TL Salz

  • 1 EL Zitronensaft

Für die Masala-Sauce:

  • 2 EL Ghee oder neutrales Öl

  • 1 Zwiebel, fein gehackt

  • 2 Knoblauchzehen, gehackt

  • 1 EL geriebener Ingwer

  • 1 TL Garam Masala

  • 1 TL gemahlener Koriander

  • ½ TL gemahlener Kreuzkümmel

  • 1 Dose (400 g) gehackte Tomaten

  • 100 ml Sahne (oder Kokoscreme für laktosefreie Variante)

  • Salz und Zucker nach Geschmack

  • Frischer Koriander, gehackt zum Servieren


Zubereitung

Marinade (mindestens 4 Stunden, ideal über Nacht)
Alle Zutaten für die Marinade vermischen. Die Hühnerstücke gut damit bedecken, abdecken und im Kühlschrank marinieren.

Huhn garen
Die Stücke im Ofen unter Grillfunktion bei 220 °C 15-20 Minuten garen oder in der Pfanne braten. Die Stücke sollen gut gebräunt sein, an den Rändern leicht angekohlt für rauchigen Geschmack.

Sauce zubereiten
In einer großen Pfanne die Zwiebeln im Ghee karamellisieren. Knoblauch, Ingwer und Gewürze hinzufügen und 1-2 Minuten anrösten. Tomaten zugeben und 10-15 Minuten köcheln lassen. Sahne unterrühren und mit Salz und Zucker abschmecken.

Huhn in Sauce geben
Das gegrillte Huhn zur Sauce geben und bei niedriger Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Vor dem Servieren mit frischem Koriander bestreuen.


Traditionelle Beilagen

  • Natur-Basmati-Reis

  • Naan (indisches Tandoori-Brot)

  • Pickles, Chutneys oder Raita (Joghurt mit Kräutern oder Gurke)

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