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Carrí la poule / Carrí poulet – Traditionelles Rezept aus Réunion und Mauritius

Carrí la poule / Carrí poulet – Traditionelles Rezept aus Réunion und Mauritius

"Enn bon carri poulet" – Ein gutes Curryhuhn
Ein gutes Curryhuhn erinnert uns an Zuhause, an vertraute Aromen und an die Liebe, die in jedes Gericht fließt. Für ein gelungenes Carrí braucht man ein frisches Huhn, in schöne Stücke geschnitten. Dann kommen Zwiebeln, Knoblauchwasser, Ingwer und frische Gewürze dazu. Ein gutes Massalé – ohne Chili, aber voller Geschmack – ist entscheidend für das Aroma dieses Gerichts.

Dazu werden oft Hülsenfrüchte wie Augenbohnen, schwarze Bohnen oder Linsen serviert – eiweißreich und sättigend. Ein Tomatensambal bringt Frische und eine angenehme Säure, und manchmal ergänzt ein Orangenrougail die pikante Note.

Wenn all diese Elemente zusammenkommen, entsteht ein Gericht, das das Herz wärmt. Es wird mit gedämpftem Reis serviert – jede einzelne Reiskorn vereint Familie und Tradition.

Einführung
Carrí poulet (oder „carrí la poule“, wenn ein älteres, aromatischeres Huhn verwendet wird) ist ein ikonisches Gericht der kreolischen Küche von La Réunion und Mauritius. Es handelt sich um ein langsam geschmortes Hühnchengericht mit Knoblauch, Ingwer, Zwiebeln, Kurkuma, Tomaten, Kräutern und insbesondere einem traditionellen Gewürzmix namens Massalé.

Im Gegensatz zum oft unspezifisch verwendeten industriellen „Curry-Pulver“ stammt der Begriff „Carrí“ vom tamilischen Wort „Kari“ – was schlicht „Gericht mit Sauce“ bedeutet. Das authentische Gericht basiert auf einem hausgemachten Massalé mit komplexen Aromen.


Warum Massalé statt Currypulver?

In der Tradition von Réunion und Mauritius:

  • Massalé ist eine über Generationen überlieferte, milde Gewürzmischung. Sie enthält typischerweise: Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma, Zimt, Nelken, Kardamom, Senfsamen, Pfeffer – manchmal auch Sternanis, Bockshornklee oder getrockneten Ingwer.

  • Es enthält keinen Chili. Dieser wird separat je nach Geschmack hinzugefügt (frisch, getrocknet oder als Paste).

  • Die Gewürze werden geröstet und anschließend fein gemahlen – frischer und aromatischer als Industrieprodukte.

  • Auf Réunion ist Massalé besonders beliebt in Fleischcurrys (Huhn, Ziegenfleisch, Rind) und auch in vegetarischen Gerichten.

  • Auf Mauritius findet man mildere Varianten, teils mit Tamarinde oder Zitronengras für einen säuerlichen Akzent.


Traditionelles Rezept für Carrí la poule / Carrí poulet mit hausgemachtem Massalé

Zutaten (für 4–6 Personen)

  • 1 Bauernhuhn oder Henne, in Stücke zerteilt

  • 4–5 mittelgroße Zwiebeln, fein geschnitten

  • 4–5 Knoblauchzehen, zerdrückt

  • 1 Stück frischer Ingwer (3–4 cm), gerieben

  • 3–4 reife Tomaten, gewürfelt (optional)

  • 2–3 grüne Chilischoten, gehackt

  • 1 Bund Kräuter: Thymian, Petersilie, ggf. Curryblätter (caloupilé)

  • 2 EL neutrales Öl (z. B. Sonnenblumen-, Erdnuss- oder Kokosöl)

  • 1 gehäufter EL Kurkumapulver

  • 2 gestrichene EL hausgemachtes Massalé (siehe unten)

  • 1 TL Kreuzkümmelpulver

  • 1 TL Korianderpulver (optional)

  • Salz nach Geschmack

  • 150–200 ml Geflügelbrühe oder heißes Wasser


Empfohlene Brühe:
Hausgemachte Brühe aus:

  • Hühnerkarkasse oder Geflügelresten

  • Zwiebeln, Petersilie, Thymian

  • Wenig Salz, keine süßlichen Gemüse wie Karotten

Alternativ: ½ Brühwürfel in 200 ml heißem Wasser auflösen – dann Salz vorsichtig dosieren.


Hausgemachtes Massalé – Gewürzmischung (für 6–8 Portionen)

  • 2 EL Koriandersamen

  • 1 EL Kreuzkümmelsamen

  • 1 EL Bockshornkleesamen

  • 1 TL schwarze Senfsamen

  • 5–6 Nelken

  • 5 Kardamomkapseln

  • 1 kleines Stück Zimt (oder ½ TL gemahlener Zimt)

  • ½ TL schwarze Pfefferkörner

  • 1 EL Kurkumapulver (nach dem Rösten hinzufügen)

Zubereitung:
Alle ganzen Gewürze (außer Kurkuma) 3–5 Minuten in einer trockenen Pfanne rösten, bis sie duften. Abkühlen lassen, fein mahlen, Kurkuma hinzufügen, mischen und luftdicht lagern.


Zubereitung des Carrí

  1. Fleisch vorbereiten
    Hühnerstücke waschen, leicht salzen, beiseitestellen.

  2. Aromaten anbraten
    Öl in einem Topf erhitzen. Zwiebeln bei mittlerer Hitze goldgelb braten. Knoblauch und Ingwer hinzufügen und 2 Minuten weiterbraten.

  3. Gewürze zugeben
    Kurkuma, Kreuzkümmel, Korianderpulver und Massalé einstreuen. Alles 1–2 Minuten rösten, bis es duftet.

  4. Tomaten einrühren (optional)
    Tomaten hinzufügen und 5–10 Minuten einkochen lassen, bis eine dicke Sauce entsteht.

  5. Huhn garen
    Fleisch zugeben und gut umrühren, bis es von der Gewürzmischung überzogen ist. Brühe angießen, Kräuter und Chilis zugeben.

  6. Schmoren
    Teilweise abgedeckt 40 Minuten (Huhn) bis 75 Minuten (Henne) bei schwacher Hitze schmoren. Je nach gewünschter Konsistenz Flüssigkeit anpassen.

  7. Abschmecken und servieren
    Mit Salz abschmecken, ggf. Curryblätter entfernen. Das Gericht ist fertig, wenn das Fleisch zart ist und die Sauce schön reduziert.


Traditionelle Beilagen

  • Gedämpfter weißer Reis

  • Tomaten-, Zitronen- oder Mangorougail (würzige Beilage aus rohem Gemüse und Chili)

  • Gekochte Hülsenfrüchte: Linsen, Kap-Bohnen, rote Bohnen

  • Gemüsepickles oder gebratene Brèdes (lokales Blattgemüse)


Lokale Varianten und Tipps

  • Ohne Tomaten: für ein trockeneres Carrí mit dominanten Gewürzen.

  • Mit Tamarinde: auf Mauritius bringt sie säuerliche Tiefe.

  • Curryblätter: häufiger auf Réunion als auf Mauritius – geben ein unverwechselbares Aroma.

  • Marinieren: mit Zitrone, Kurkuma, Knoblauch und Ingwer – macht das Fleisch zarter.

  • Vogelaugen-Chilis: für Liebhaber von sehr scharfem Essen.


Fazit
Carrí la poule ist ein tief verwurzeltes Traditionsgericht, das indische, afrikanische, europäische und kreolische Einflüsse vereint. Es ist weit mehr als ein einfacher „Curry“ im westlichen Sinne – es ist ein Ausdruck kulinarischer Identität, von Handarbeit, Respekt vor den Zutaten und kulturellem Erbe.

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