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Traditionelle Normannische Suppe: Chaudrée mit Fisch, zartem Gemüse und cremiger Sauce

Traditionelle Normannische Suppe: Chaudrée mit Fisch, zartem Gemüse und cremiger Sauce

Ursprung und früheste schriftliche Aufzeichnungen der Normannischen Chaudrée
Die Normannische Chaudrée, als traditionelles regionales Gericht, hat keinen einzelnen Autor oder eindeutig identifizierte erste offizielle schriftliche Rezeptur, da sie Teil des mündlichen und volkstümlichen kulinarischen Erbes ist, das von Generation zu Generation weitergegeben wird. Sie gehört einer alten mündlichen Tradition an, die innerhalb von Familien und Küstengemeinschaften überliefert wird.

Zur historischen Einordnung der ältesten oder bekanntesten schriftlichen Niederschrift eines ähnlichen oder verwandten Rezepts sind mehrere Punkte hervorzuheben:

  • 17.–18. Jahrhundert: Die ersten französischen Rezeptsammlungen, die in dieser Zeit veröffentlicht wurden, insbesondere von Autoren wie François Pierre La Varenne (mit Le Cuisinier François, 1651), legten die Grundlagen der klassischen französischen Küche. Diese Werke enthalten jedoch nicht präzise die „Normannische Chaudrée“ in der heutigen Form.

  • Charles Jaucourt erwähnt in seiner Enzyklopädie (18. Jahrhundert) Fischsuppen, aber nicht explizit die Chaudrée unter diesem Namen.

  • 19. Jahrhundert: In dieser Zeit beginnt die Erwähnung der Chaudrée als Fischsuppe der Atlantikküste in regionalen Sammlungen und gastronomischen Führern. Die regionale Gastronomie wurde zunehmend von lokalen Autoren, Folkloristen und Chronisten dokumentiert. Häufig werden typische Fischsuppen unter allgemeinen Bezeichnungen wie „Fischsuppe“ oder einfach „Chaudrée“ genannt.

  • Kulinarische Sammlungen und regionale Wörterbücher des 19. und frühen 20. Jahrhunderts: Diese, manchmal von lokalen Autoren verfasst oder in normannischen gastronomischen Führern veröffentlicht, enthalten genauere Erwähnungen von Rezepten der Normannischen Chaudrée, die die mündliche Tradition schriftlich festhalten.

  • Auguste Escoffier (Ende 19. – Anfang 20. Jahrhundert), eine zentrale Figur der Kodifizierung der klassischen französischen Küche, hob die Chaudrée nicht als wichtiges Gericht hervor, was ihren populären und regionalen Status außerhalb der Pariser Gourmetkreise widerspiegelt.

  • Anfang 20. Jahrhundert: Kulinarische Chronisten wie Curnonsky förderten die französische Regionalküche, darunter auch die Normannische Küche. Ihre Schriften enthalten oft Hinweise oder Rezepte, die der Chaudrée ähneln, und trugen so zu deren Verbreitung und Anerkennung bei.

  • Regionale Archive und Manuskripte: Lokale Bibliotheken, historische Gesellschaften und Archive in der Normandie bewahren mitunter Manuskripte, Sammlungen mündlicher Rezepte oder Kochbücher, die diese traditionellen Zubereitungen lange vor ihrer breiteren Veröffentlichung zusammenfassen.

Zusammenfassung
Die Normannische Chaudrée ist ein traditionelles Gericht, das tief in mündlicher Überlieferung verwurzelt ist, ohne klar identifizierten Autor oder Originalrezept in schriftlicher Form. Die früheste identifizierbare Niederschrift findet sich wahrscheinlich in regionalen normannischen Werken des 19. Jahrhunderts, doch kein Gründungswerk oder einzelner Autor dominiert ihre Geschichte. Dieses beliebte, rustikale und familiäre Gericht hat so vor allem dank des kollektiven Gedächtnisses und lokaler Praktiken überdauert, bevor es allmählich von regionalen Gastronomen und Autoren formalisiert wurde.


Originale Normannische Chaudrée
Für 6 Personen

Zutaten

  • Lokale weiße Fischfilets (Seehecht, Kabeljau, Köhler): 800 g

  • Kartoffeln (festkochend): 4, geschält und gewürfelt

  • Lauch: 2, in dünne Scheiben geschnitten

  • Karotten: 2, in dünne Scheiben geschnitten

  • Zwiebel: 1, fein gehackt

  • Selleriestange (optional): 1, fein geschnitten

  • Bouquet garni (Thymian, Lorbeerblatt, Petersilie): 1

  • Fischfond oder Wasser + Brühwürfel: 1 Liter

  • Normannischer Apfelwein (Cidre brut): 25 cl

  • Dicke Crème fraîche: 20 cl

  • Halbsalzbutter: 30 g

  • Salz, Pfeffer: nach Geschmack

  • Zitronensaft (optional): einige Tropfen

Zubereitung
Butter in einem Schmortopf schmelzen. Zwiebel, Lauch, Karotten und Sellerie zugeben. Sanft 5 Minuten anschwitzen ohne Farbe nehmen zu lassen.
Mit Apfelwein ablöschen. Fischfond, Bouquet garni, Salz und Pfeffer hinzufügen. Bei schwacher Hitze 15 Minuten köcheln lassen.
Kartoffeln zugeben und weitere 10 Minuten kochen.
Weiße Fischstücke zugeben. 5 bis 7 Minuten garen, bis der Fisch durchgegart ist.
Crème fraîche einrühren. Erwärmen ohne zu kochen. Würzen und bei Bedarf Zitronensaft zugeben.
Heiß servieren, pur oder mit Schnittlauch oder Kerbel bestreut.

Anmerkungen

  • Das Rezept enthält keine Krustentiere, Muscheln oder andere Meeresfrüchte.

  • Der Apfelwein verleiht die typische Normandie-Note, zusammen mit der lokalen Crème fraîche.

  • Sanfte Garzeiten bewahren die zarte Textur des Fisches und die Cremigkeit der Suppe.

  • Dieses Rezept verkörpert die Einfachheit und Authentizität der traditionellen normannischen Hausmannskost.


Regionale Varianten der Chaudrée und verwandte Suppen

  1. Normannische Chaudrée
    Hauptzutaten: weiße Fische (Seehecht, Kabeljau, Köhler), Kartoffeln, Lauch, Karotten, Zwiebel, Sellerie, Crème fraîche, Apfelwein oder Calvados.
    Charakteristika: rustikal, cremig durch Crème fraîche, aromatisiert mit Apfelwein, traditionell ohne Krustentiere oder Muscheln.
    Verwendung: Familiengericht und Regionalgericht, oft verbunden mit Küstenfischerei und normannischen Milchprodukten.

  2. Charentaise Chaudrée (Charente-Maritime)
    Hauptzutaten: verschiedene Fische (oft Drachenkopf, Köhler), Miesmuscheln, Garnelen, Kartoffeln, Tomaten, Zwiebel, Knoblauch.
    Charakteristika: mediterraner, meist flüssiger, häufig mit Muscheln und Krustentieren, manchmal leicht gewürzt.
    Verwendung: Gericht der südlichen Atlantikküste, mehr „maritim“ und würzig.

  3. Vendée Chaudrée (Vendée)
    Hauptzutaten: weiße Fische, manchmal Venusmuscheln oder Herzmuscheln, Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten, Crème fraîche.
    Charakteristika: ausgewogen zwischen Fisch und Muscheln, cremige Suppe, weniger Apfelweinaroma.
    Verwendung: beliebt an der Vendée-Küste, geschätzte lokale Version.

  4. Cotriade (Bretagne)
    Hauptzutaten: mehrere Arten weißer Fische, manchmal Krustentiere, Kartoffeln, Zwiebeln, Lauch.
    Charakteristika: rustikale Fischsuppe, oft ohne Sahne, gelegentlich mit Salzbutter verfeinert.
    Verwendung: traditionelles bretonisches Gericht, sehr einfach, die Qualität des Fisches betonend.

  5. Bouillabaisse (Provence)
    Hauptzutaten: verschiedene mediterrane Fischarten, Krustentiere, Tomaten, Fenchel, Safran.
    Charakteristika: sehr aromatische, komplexe Suppe, oft mehrstufig serviert (erst Suppe, dann Fisch).
    Verwendung: ikonisches Gericht von Marseille und Südfrankreich, sehr unterschiedlich zur Normannischen Chaudrée.


Fazit
Die Normannische Chaudrée zeichnet sich durch ihre Einfachheit, das traditionelle Fehlen von Muscheln/Krustentieren und die Verwendung von Apfelwein und Crème fraîche aus.
Charentaise- und Vendée-Versionen enthalten oft Muscheln und Krustentiere, was die Suppe maritimer und iodreicher macht.
Die bretonische Cotriade bleibt einfach und fischbetont, mit weniger Sahne und mehr Butter.
Die Bouillabaisse ist eine reichhaltige, würzige Mittelmeersuppe und steht für sich.

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